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Wenn das Handy sagt wo’s lang geht

Besonders gespannt war ich auf den eingebauten GPS-Empfänger meines Handys. Bevor ich das Handy gekauft hatte, habe ich immer wieder mit dem Gedanken gespielt mir ein GPS-Gerät für’s Auto zu kaufen. Da das aber jetzt mein Handy kann ist die Überlegung erst einmal in den Hintergrund geschoben worden und ich bin am Testen einiger Navigationssoftware für Windows Mobile:

Wayfinder Navigator

Sony Ericsson liefert eine Testversion des „Wayfinder Navigators“ mit. Wayfinder behauptet auf der Firmenhomepage „führender Lieferant für innovative Navigationssysteme zu sein“ und „Benutzerfreundlichkeit wäre ihr Hauptaugenmerk“ – ich weiß nicht was die Marketing-Abteilung immer einwirft wenn sie sich solche Texte ausdenkt, aber benutzerfreundlich und innovativ geht definitiv anders!

Die Software mit einem grünen Herz als Symbol benötigt immer (ich betone IMMER!) eine Internetverbindung! Und das obwohl sich das Kartenmaterial auf dem Speicherstick befindet! Ähm hallo – wenn ich immer unterwegs bin und eine Datenflatrate habe, kann ich auch die GoogleMaps Applikation nutzen, die auf meinem Handy installiert ist. Die navigiert mich auch zum Ziel und kostet nix extra.

Verweigert man der Software die Internetverbindung kann man sich nicht nutzen (aber nicht weil sie erst einen Firmenserver kontaktieren will, sondern weil irgendwelche Internetfunktionen, wie Positionsmeldung an Freunde unc Co. dann nicht funktionieren).

Und die Software hat noch ein schönes Gimik parat: Vergisst man die Software sauber zu beenden, läuft sie im Hintergrund weiter und nuckelt ganz bequem den Akku in 4 Stunden leer – ganz großes Kino! Ich verstehe ja das Navigation durchaus rechenintensiv ist, aber wenn die Software gerade eh nicht benutzt wird (und man sie eh wegen fehlender Internetverbindung nicht nutzen kann) braucht sie auch nicht auf dicke Hose machen.  Sehr innovativ vom Programmierer!

Navigon Mobile Navigator 7

Die Version 7 des Mobile Navigators ist wohl noch relativ frisch auf dem Markt (die Karten sind vom 3.Quartal 2008) und gibt es in einer SymbianOS und WindowsMobile-Fassung. Letzere habe ich mir als 30-Tage-All-inkl-umsonst-Version mit Europa-Karten geladen (satte 1,7 GB – der Downloadserver hat aber zum Glück mit max. Geschwindigkeit ausgeliefert). Die Installation auf dem Handy war kein Problem, allerdings musste ich die MicroSDHC Karte direkt an den PC anstöpseln.

Zunächst wollte das Programm allerdings nicht starten. Ein Blick ins Internet zeigte dann, dass die Software wohl noch nicht mit der großen Auflösung meines Handys klarkommt, ein Update wollte Navigon demnächst bereitstellen. Findige User haben aber schon selbst gepatcht, es müssen nur drei kleine XML-Dateien angepasst werden und schon startet das Programm einwandfrei (den Patch, den ich verwende, könnt ihr hier herunterladen, natürlich ohne Gewährleistung: mn7-wvga-hoch-und-quer). Die Querformat-Auflösung funktioniert allerdings noch nicht.

Die Testversion möchte bei jedem Programmstart kurz mit dem Navigon-Server sprechen – nicht ganz so schön. Ich wollte noch in Erfahrung bringen, ob das die normale Version auch tut. Als Workaround kann man die Software auch im Hintergrund laufen lassen, dann spart man sich die ein oder andere Datenverbindung. (im Gegensatz Wayfinder Navigator saugt die Navigon-Software nämlich den Akku nicht leer sondern hält sich dezent zurück) Hat man dann diese Hürde hinter sich gelassen, gehts ans Navigieren: Die Bedienung ist kinderleicht und geht gut von der Hand – man benötigt nicht unbedingt einen Stift zur Eingabe sondern kann das Programm auch bequem via Touchscreen bedienen. Praktisch: Man kann die Adressen seiner Kontakte als Navigationsziel benutzen. Wenn man – so wie ich – alle Kontakte sauber auf dem PC pflegt und ans Handy überträgt ist das perfekt! Lediglich die Sonderziel-Datenbank (POI) finde ich etwas zu knapp bemessen. Zwei Restaurants, zu denen ich wollte, waren nicht drin obwohl diese schon seit vielen Jahren existieren. Als Routenprofil kann man zwischen PKW, LKW, Motorrad, Fahrrad und Fußgänger wechseln. Somit kann man auch mal zu Fuß durch die Großstadt irren und findet den Weg. Ob beispielsweise bei LKWs Brückenhöhen berücksichtigt werden kann ich nicht sagen, ich würde aber mal spontan nein sagen, da es nirgends eine Option zum Einstellen der Fahrzeughöhe gibt.

Bisher hat mich der Mobile Navigator schon knapp 500 km begleitet und im Großen und Ganzen bin ich ganz zufrieden. Das einzige was mir noch fehlt ist eine vernünftige Halterung für’s Auto, aber da bin ich schon auf der Suche. Preislich ist die Software akzeptabel: 99,- € kostet die Europa-Version, wer mit Deutschland, Österreich, Schweiz und Lichtenstein auskommt zahlt nur 69,- €.

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