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Ich habe einen gefährlichen Arbeitsplatz

Eigentlich sollte ja klar sein, dass es mitunter mal brenzlig werden kann, wenn man seinem Nebenjob in einem Chemiegebäude an der TU München hat. Heute ist mir und allen Mitarbeitern des Gebäudes aber wieder mal die Gefahr bewusst geworden: Im Stockwerk unter uns gab es einen Labor-Unfall woraufhin ein Feuer ausgebrochen ist.

Der Alarmmelder unseres Sicherheitsbeauftragten hat auch gleich den Einsatz der Feuerwehr gemeldet (stiller Alarm). Ich durfte einen Blick auf die Meldung werfen und muss sagen, dass für ein ungeschultes Auge die Meldung arg kryptisch ist: Die Nachricht ist zwar mehrzeilig aber außer die Worte „Brandgeruch“ u.ä. konnte man nicht viel herauslesen – die Lokalisierung war in (kryptischen) Zahlen geschrieben. Aber die Lokalisierung war für normale „Nasen“ nicht schwierig – der Geruch breitete sich schnell im Treppenhaus aus. Zudem hat man Leute unter uns mit Feuerlöschern hantieren gehört. Laut Mundpropaganda wurden insgesamt 8 Feuerlöscher verfeuert, die aber keine Wirkung zeigten (es handelte sich um einen Kalium-Brand). Nachdem die erste Feuerwehrtruppe am Ort des Geschehens angekommen war, wurde daraufhin der Hausalarm zur Evakuierung ausgelöst. Aus sämtlichen benachbarten Orten wurden Feuerwehren, Krankenwägen und Polizei hinzugezogen.

Wir konnten erstmal nichts machen als draußen warten, woraufhin wir uns entschlossen haben die Mittagspause vorzuziehen. Aber selbst nach einer seehr langen Mittagspause war immer noch kein Arbeiten möglich. Der betroffene Flurbereich sowie der darüberliegende (=unser Flurbereich) wurden komplett versiegelt wegen Kontaminierung (das betroffene Labor ist wohl ausgebrannt und die dort befindlichen Chemikalien sind ebenfalls in Brand geraten), die angrenzenden Flurbereiche haben unerträglich gerochen. Also noch flugs den eigenen Laptop aus meinem Zimmer gerettet (zum Glück in einem benachbarten Flurtrakt) und dann gings ab nach Hause.

Die fehlende Arbeitszeit darf ich jetzt dann baldmöglichst nachholen – momentan gibts wieder richtig viel zu tun. Außerdem muss ich – sobald man den Flur wieder betreten darf – dringend nach meinen Servern schauen. Der Serverraum liegt ca. 10 Zimmer vom Brandherd entfernt und es gibt ein gemeinsames Lüftungssystem 🙁  – zumindest laufen die Server noch…

Die Bilder sind leider erst sehr spät enstanden und auch nicht so beeindruckend, aber vielleicht interessierts ja den ein oder anderen:

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  1. 15. Oktober 2008, 21:50 | #1

    Oha, so etwas passiert ja auch nicht alle Tage.. könnt ihr ja von Glück reden, dass hier nichts weiter passiert ist.

  2. admin
    16. Oktober 2008, 09:47 | #2

    Stimmt, sowas ist zum Glück nicht die Regel. Allerdings ist die Feuerwehr entgegen anderer Pressemitteilungen noch gut beschäftigt: 3 Stockwerke (darunter auch die meines Lehrstuhls) des Gebäudetrakts sind noch gesperrt, weil es zu Quecksilber-Verdampfung gekommen ist.

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